Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Liederkranzes Neufra sowie des 95-jährigen Jubiläums des Musikvereins Neufra luden die beiden Vereine in Kooperation mit dem dafür eigens gegründeten Projekt-Kinderchor Winterstettenstadt und Neufra zum Kirchenkonzert in die voll besetzte St. Peter und Paul Kirche ein. Stefanie Keibach begrüßte die zahlreichen Besucher und führte Sie gekonnt durch das stimmungsvolle Programm, das dazu einlud die kommende besinnliche Adventszeit in Gemeinschaft zu genießen.
Der gemischte Chor, unter der Leitung von Michael Kübek, eröffnete das Konzert mit dem Werk „Die Himmel rühmen“. Der Beginn dieses Liedtextes ist ein Zitat aus einem Psalm von König David (Ps. 19, 2–6). Die Musik dazu komponierte Ludwig von Beethoven. Die mitreißende Melodie lobt Gott als Schöpfer des Weltalls sowie für seine Weisheit und Güte. Das zweite Werk „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“, geschrieben von Eugen Eckert und komponiert von Thomas Gabriel, trugen die Sängerinnen und Sänger sehr eindrucksvoll und harmonisch vor. Mit „Preiset froh den König“, solistisch begleitet von Silke Emhart an der Trompete und Nadja Guter an der Orgel, gaben die Sängerinnen und Sänger des gemischten Chores der Kirche einen ergreifenden wohl intonierten Klangraum. Dass der gemischte Chor auch im weltlichen Genre zuhause ist, zeigte er gekonnt und facettenreich mit den beiden Werken „My Way“ und „The Rose“, jeweils in deutscher Sprache vorgetragen. Frank Sinatras „My Way“, begleitet von Wolfgang Emhart am Schlagzeug und Nadja Guter am Klavier, lud das Publikum ein, sich nicht vom Weg abbringen zu lassen, was auch immer geschehen mag. Mit „The Rose“, einem preisgekrönten Liebeslied zum gleichnamigen Titelfilm in der deutschen Version von Michael Kunze, rundete der gemischte Chor seinen gelungenen Vortrag ab und schloss durch die besungene Liebe und deren Entstehung den Kreis zu den Eingangsthemen Hoffnung und Verbundenheit.
Die Musikerinnen und Musiker des Musikverein Neufra, unter der Leitung von Rebecca Milz, trugen im Anschluss ihr erstes Werk „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ vor. Stefanie Keibach zitierte den Verfasser Dietrich Bonhoeffer und wünschte jedem einzelnen viel Kraft, Mut und immer wieder neue Hoffnung in allen Lebenslagen. Auch wenn die Situation oft ausweglos erscheinen mag. Gott und sicherlich auch viele liebe Menschen sind bei uns, „am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“. Bei dem folgenden Werk „Arietta“ aus Figaros Hochzeit stellte die Hornsolistin Beatrix Emhart ihr Können unter Beweis und geleitete die Musiker und Musikerinnen beschwingt und doch auf den Punkt durch den zweiten Akt von Mozarts Oper. Der Musikverein verabschiedete sich mit „Halleluja“ aus seinem Einzelvortrag. Der gefühlvolle Song handelt von biblischen Themen, u.a. von der geheimen Melodie, die König David für Gott gespielt hatte, die von den Musikerinnen und Musikern durch die ausgeglichenen Begleitakkorde unterstrichen wurde.
Nun war er da, der große Auftritt der Kinder und Jugendlichen aus Winterstettenstadt, Winterstettendorf und Neufra. Im Herbst wurde dieser Chor von Rebecca Milz ins Leben gerufen und probte fleißig für den heutigen Auftritt. In dem zwölfminütigen Werk „Kinderaugen“ geht es um eine musikalische Weihnachtsgeschichte, die von Stefanie Keibach in drei Abschnitten erzählt wurde. Im ersten Teil besangen die Kinder und Jugendlichen in Begleitung des gemischten Chores und des Musikvereins das Erscheinen der Engel und fragten sie „was das bedeuten mag“. Im zweiten Teil verkündeten sie die große Freud, die Geburt Jesu. Im dritten Teil wurde das Thema „Kinderaugen“ aufgegriffen. „Kinderaugen sehen manches, was uns verborgen bleibt. Kinderherzen begreifen Dinge, die uns unbegreiflich scheinen.“ Es ist die Melodie einer unzerstörbaren Hoffnung, die ganzvoll mit „Gloria in excelsis Deo” endete. Ein großer Applaus belohnte insbesondere die Kinder und Jugendlichen des Projekt-Chores für die geleistete Probenarbeit der letzten Wochen. Mit dem gemeinsam vorgetragenen Werk „Hebe Deine Augen auf“ verabschiedeten sich der Projekt-Kinderchor, der gemischte Chor sowie der Musikverein von seinem Publikum. Der langanhaltende Applaus unterstrich das gelungene Gemeinschaftskonzert sowie das Thema der Gemeinschaft und Verbundenheit, nicht nur in der Adventszeit. Die Zugabe von Kurt Gäbles „Jesus berühre mich“ entsandte das Publikum mit positiven und hoffnungsvollen Gedanken in die besinnliche Adventszeit.